Triumph ohne Pomp
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Berauschend und gepfeffert, düster und komisch, erleuchtend und ausgelassen – das Programm zur Eröffnung der Dresdner Musikfestspiele vereinte am Donnerstag ganz unterschiedliche, ja gegensätzliche Seiten musikalischen Ausdrucks....Umso mehr wurde Brahms’ erste Sinfonie
unter Haenchens vitalem Dirigat zu einer Offenbarung. Während der Kopfsatz meist straff durchgezogen wird, betonte Haenchen das „sostenuto“ stärker, ließ innehalten, nahm Tempo und Lautstärke zurück und machte die innere Logik des Satzes, ja der ganzen Sinfonie mit seltener Deutlichkeit sichtbar. Diese beschreibt dramaturgisch einen Weg „durch Nacht zum Licht“, dessen Ziel im Finalsatz unmissverständlich erreicht war. Haenchen ließ das Orchester plastisch musizieren, ohne das Ganze platt wirken zu lassen...mit den Dänen hatte er sich durch die Brahms-Partitur
auf atemberaubende Art zum Licht vorgearbeitet. Da durfte
Gala-Stimmung aufkommen...
Stehende Ovationen"
Karsten Blüthgen
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