Sinfoniekonzerte

De Telegraaf, 09. Oktober 1995
Brahms mit neuen Ohren gehört

Bei Haenchen hat dieses Werk nichts mit bloßem Vergnügen zu tun. Er hat seine Musiker in fester Hand, macht die untergründige Spannung fühlbar und bei den fröhlichen Melodien zeigt er großes Interesse für alles was rundherum passiert (...) Einen Schatz an unvermuteten Details brachte er allein durch sein Dirigeiren ans Licht. Das Resultat war ein perfekter Brahms, glasklar und trotzdem sonor. Der dritte Satz rührte durch die Kombination von Melancholie und Glückseligkeit. Das NedPhO glich dem Concertgebouworkest. So können wir weitermachen. Aber Worte kommen unwiderruflich zu kurz.
NRC Handelsblad, 09. Oktober 1995
Prächtiges Konzert der Niederländischen Philharmonie

Haenchen dirigiert diese allzu bekannte Musik auf eine höchstpersönliche Weise, mit starken Kontrasten die nicht übertrieben sind, mit durchsichtiger rhythmischer Genauigkeit die enervierend wirkt und mit einem Largo, das er extra langsam nimmt und sehr klein hält: rührend schön.
de Volkskrant, 20. September 1990
(...) die dritte Sinfonie von Brahms (...) war ein treffender Beweis von der guten Form, in die Haenchen sein Orchester nach vier Jahren Zeit gebracht hat.
Trouw, 19. September 1990
Offensichtlich ist das Vertrauen,das er in seine Musiker hat so groß, daß er die Zügel weniger straff anzog, als wir von ihm gewöhnt sind. Das bedeutet nicht, daß Brahms leicht klang, denn trotz der Freiheit der Musiker behielt Haenchen eine bewundernswerte Übersicht. Die Ecksätze wurden heftig mit präzisen Rhythmen angelegt und im vierten Satz die Synkopen schneidend herausgearbeitet. Die wunderbaren Melodien in den vier Sätzen hatten unter Haenchens Händen Atem und Spannkraft.
Algemeen Dagblad, 19. September 1990
(...) das war ein ausgezeichneter Beginn der ersten Jubliläums-Saison. Was für ein prächtiger Brahms wurde da gespielt. Es schien, als wollte Haenchen mit der 3. Sinfonie zeigen, wieviel Perfektion sein Orchester inzwischen sein eigen nennt. Die vier Sätze bekamen einen extrem durchgearbeiteten Zusammenklang. Mit Klarheit und kontrastreichem Spiel erreichte er eine Spitzenleistung und mit dem zurückgehaltenen Charakter des Andante und mit angemessener Grazie im poco allegretto zeigte er alle seine musikalischen Qualitäten. Prächtig bewahrte Haenchen die Spannung im Andante.
NRC Handelsblad, 19. September 1990
(...) das Gewebe der instrumentalen Farben, schnell wechselnde Stimmungen und Schatten, die Brahms in seine Noten gelegt hat, waren bis ins Detail zu hören.