Sinfoniekonzerte

International Record Review, 01. Mai 2013
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Hartmut Haenchen’s filmed performance of Mahlers’s Sixth Symphony with the Orchestra of La Monnaie was released by ICA Classics on DVD a couple of years ago and it came as a revelation to me (I didn’t at that point know Haenchen’s Mahler Fifth on PentaTone Classics, another startling success.) He is a really fine Mahlerian – direct and straightforward but also fiery and passionate. Haenchen was born in Dresden and he celebrates his seventieth birthday this year. He has been chief conductor of the Netherlands Philharmonic Orchestra since 1986 (and of Netherlands Opera – his Ring cycle is particularly well conducted). The live performance of Mahler’s Eight Symphony was recorded innthe Amsterdam Concertgebouw on September 10th, 2002 with choirs from Ukraine and Dresden and the Netherlands Philharmonic Orchestra. I have to say I love it. With a committed team of soloists, strongly projected choral singing and really fine orchestral playing, this is a most involving and exciting performance since Haenchen paces the vast structures with such a sure hand. The same can be said of the First Symphony from a concert in 1999: Haenchen invests it with such rhythmic life (the second movement really dances) and his conducting of the finale is superb. These are two really impressive performances, captured in spacious and clear broadcast sound. Haenchen’s Mahler deserves to be far better known than it is and I’d urge any enterprising collector to hear this set.
Dresdner Neueste Nachrichten, 14. September 2002
Grandiose "Sinfonie der Tausend" im Sonderkonzert in der Kreuzkirche

Einen besseren Start hätte sich der neue Intendant der Dresdner Musikfestspiele kaum wünschen können. Die tragischen Ereignisse der letzten Wochen ließen Hartmut Haenchen ein Gedenk- und Benefizkonzert für die Hochwasseropfer organisieren, das in seiner Art eine Ausnahmestellung in der hiesigen Musikszene einnehmen durfte. Mit seinem holländischen Orchester, der Niederländischen Philharmonie Amsterdam, die er über 16 Jahre geführt und zu einem renommierten europäischen Klangkörper entwickelt hat, kam er in die Stadt seiner frühen Erfolge zurück, um ein Zeichen der Solidarität auch über Landesgrenzen hinweg zu setzen. Die großzügige Unterstützung der Aktion "Nachbarland Niederlande", der Partnerstadt Rotterdam und zahlreicher niederländischer Unternehmen, nicht zuletzt die spontane Bereitschaft aller am Konzert Mitwirkenden, ohne Entgelt aufzutreten, ermöglichten ein Konzerterlebnis der außergewöhnlichen Art mit Gustav Mahlers Ausnahmewerk, seiner 8. Sinfonie in Es-Dur, die als die "Sinfonie der Tausend" fast legendären Ruf besitzt.

Nur ganz wenige Aufführungen lassen sich seit der triumphalen Uraufführung auf den Tag genau vor 92 Jahren (am 12. September 1910 in München) in der Elbestadt nachweisen - das äußerst aufwändige Aufgebot mag wohl der Hauptgrund für derartige Zurückhaltung gewesen sein. So war es nicht überraschend, dass ein erwartungsfrohes Publikum die Kreuzkirche bis auf den letzten Platz füllte, das neben der bekundeten Solidarität auch eines Werkes teilhaftig werden wollte, welches sein Schöpfer als sein bedeutendstes und größtes angesehen hat, als sein Opus Magnum.

In dieser späten Sinfonie greift Mahler gewissermaßen zu den Sternen, sucht eine höchstmögliche ideelle wie auch materielle Steigerung. Inhaltlich verbindet er altchristlichen wie klassisch-humanistischen Erlösungsglauben in Form einer Art "Sinfonie" bzw. Oratoriums von etwa 90 Minuten Länge, die über Beethovens "Neunte" und Wagners Spätwerk zu neuer gigantischer Synthese vordringen möchte. Die gedankliche Grundlage bilden die Texte des Pfingsthymnus "Veni, crestor spiritus" und der Schlussszene aus Goethes "Faust II" mit dem abschließenden Chorus mysticus. Hypertroph die Besetzung: ein Riesenorchester, 150 Mann zur UA, dazu massives Choraufgebot (damals 850 Personen), acht Solisten. Eine musikalische Realisierung dieser Mammutpartitur birgt aus verschiedenen Gründen Probleme, zumal in einem halligen Kirchenraum. Hartmut Haenchen war gut beraten, die eher kontemplativen Teile mit großer Vorsicht, quasi "kammermusikalisch", zu musizieren, was mit Transparenz und schöner Klangschattierung gelang. Ein "Kunstgriff" die beziehungsvolle Wagner-Einleitung mit dem Vorspiel zum 3. Aufzug aus "Parzifal", das er nahtlos in den sinfonischen Beginn führte.

Natürlich wurden die hochdramatischen Aufgipfelungen, deren es zahlreiche im zweiteiligen Satzgefüge gab, Ausdruck einer gequälten, leidenden, suchenden und schließlich findenden, triumphierenden Seele, von HartmutHaenchen mit gebührender Expressivität dargeboten, wie überhaupt die Überlegenheit des klug und aufmerksam disponierenden Dirigenten einen grandiosen, aufwühlenden Eindruck hinterließ, der auch die akustische Schmerzgrenze einschloss.

Die insgesamt sehr geschlossene und leidenschaftlich durchglühte Darstellung war nur mit einem eingeschworenen, hochkarätigen Ensemble möglich, das Hartmut Haenchen in bewundernswerter Weise zusammengeschweißt hatte. Neben der bereits genannten Niederländischen Philharmonie Amsterdam sangen hochmotiviert die beiden ukrainischen Chöre, der Nationalchor "Dumka" und der Rundfunkchor Kiew, die Dresdner Kapellknaben, der Knabenchor Dresden, der Philharmonische Kinderchor Dresden sowie die stimmgewaltige Starbesetzung der Solisten Rita Cullis, Angela Maria Blosi, Ofelia Sala, Catherina Keen, Reinhild Runkel, Glenn Winslade, John Bröcheler und Kurt Rydl.

Trotz der beträchtlichen zeitlichen, auch stilistischen Ferne ein emotional stark berührendes Werk, das dank der Live-Übertragung von MDR einem weiteren Zuhörerkreis zugänglich war. Eine CD-Produktion (Mitschnitt) ist vorgesehen. Gerhard Böhm

Das Konzert brachte insgesamt etwa 50.000 Euro Spendengelder ein. Allein das Publikum spendete im Anschluss an die Aufführung 22.000 Euro; Dresdens Partnerstadt Rotterdam und die Niederländische Philharmonie stifteten außerdem jeweils 10.000 Euro.
Sächsische Zeitung, 14. September 2002
Geistig und materiell ein Licht entzündet

Hartmut Haenchens Auftakt als Chef der Dresdner Musikfestspiele mit Mahler-Sinfonie

Man mag die ungeheure Kraftentfaltung in Mahlers 8. Sinfonie eher mit Skepsis als mit Bewunderung quittieren. Man mag die inhaltliche Verbindung zwischen dem Pfingsthymnus "Veni, creator spiritus" und der Schlussszene aus Goethes "Faust" nur mühsam nachvollziehen.

Dennoch muss man einräumen, dass die "Sinfonie der Tausend" ein Höhepunkt bürgerlicher Musizierpraxis und bürgerlichen Selbstbewusstseins ist. Acht Solisten, zwei gemischte Chöre, ein Knabenchor und großes Orchester mit Orgel &endash; bei diesem Aufwand erstaunt nicht, dass die jüngste Aufführung in Dresden mehr als zwanzig Jahre zurückliegt. Am Donnerstag erklang sie wieder.

Hartmut Haenchen hat mit dieser Sinfonie auf den Tag genau 92 Jahre nach ihrer Münchner Uraufführung sein Amt als neuer Intendant der Musikfestspiele öffentlich angetreten und dabei bewiesen, dass er einen solchen Riesenapparat sogar in der Kreuzkirche sicher führen kann. Trotz großer Entfernungen zwischen den Mitwirkenden gab es nahezu keine Ungenauigkeiten bei Einsätzen oder der Aufnahme neuer Tempi. Der dynamische Bereich war extrem breit und reichte von Mauern brechendem Fortissimo der Schlusstakte bis zum exzellenten Pianissimo der Chöre ("Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis"). Melodiebögen wurden als spannungsvolle Linien gestaltet, die reinen Instrumentalteile (Einleitung zum zweiten Teil) mit großer Intensität musiziert. Überraschend gut in der Kreuzkirche war das Lautstärkegleichgewicht. Dass mit elektronischer Verstärkung gearbeitet wurde, ist ästhetisch unvertretbar und nur durch die Tücken des Raums halbwegs gerechtfertigt. Die Kopplung der Sinfonie mit dem Vorspiel zum dritten "Parsifal"-Akt erwies sich als dramaturgisch und musikalisch äußerst tragfähig.

Die oft stimmtötenden Solopartien waren mit Ofelia Sala, Catherine Keen, Reinhild Runkel, John Bröcheler, Kurt Rydl und ganz besonders mit Rita Cullis, Angela Maria Blasi und Glenn Winsdale ausgezeichnet besetzt. Der Nationalchor der Ukraine, der Kiewer Rundfunkchor, Kapellknaben, Knabenchor Dresden und philharmonischer Kinderchor blieben ihren großen Aufgaben nichts schuldig. Dazu kam die Niederländische Philharmonie, die gut, wenngleich etwas klangneutral musizierte.

Möglich wurde dieses, nach der Flut als Benefizveranstaltung umgewidmete Konzert nur dank Unterstützung durch die Niederlande und viele Sponsoren. Alle Mitwirkenden verzichteten auf ihre Gage. Insgesamt kamen 50 000 Euro an Spenden zusammen. So berührte das Konzert in doppelter Hinsicht und machte gespannt auf Haenchens ersten Festspiel-Jahrgang. Er ist "Wagner & Wolf" gewidmet.

Peter Zacher
De Telegraaf, 13. September 2002
Bewogen afscheid Hartmut Haenchen

Haenchen zette met de Achtste symfonie van Gustav Mahler een flonkerende kroon op zijn tijd in Nederland. De Achtste is de machtigste onder Mahlers symfonieën en de laatste die nog ontbrak aan zijn veelbejubelde Mahler-cyclus met het NedPhO. Meer dan honderd musici, twee gemengde koren, een kinderkoor, twee jongenskoren en acht solisten bevolkten het podium van het Amsterdamse Concertgebouw voor een magisch concert. Na afloop van de uitvoering leek de zaal gevuld met louter vrienden van de dirigent die zoveel voor het Nederlandse muziekleven heeft betekend. Keer op keer werd hij teruggehaald op het podium door een publiek dat het volume van het trommelvliesteisterende openingskoor van de Achtste naar de kroon steeg. Na afloop was er toch nog een kleine eenvoudige speech: "Dank aan de mensen die mij in de afgelopen tijd hebben gesteund". Ook in zijn bescheidenheid is Haenchen groots.

Bela Luttner

Bewegender Abschied von Hartmut Haenchen

Hartmut Haenchen setzte mit der Achten Sinfonie von Gustav Mahler eine glänzende Krone auf seine Zeit in den Niederlanden. Die Achte ist die mächtigste unter den Mahler-Sinfonien und die letzte, die noch in seinem vielbejubelten Mahler-Zyklus mit der Niederländischen Philharmonie fehlte. Mehr als hundert Musiker, zwei gemischte Chöre, ein Kinderchor, zwei Knabenchöre und acht Solisten bevölkerten das Podium des Amsterdamer Concertgebouw für ein magisches Konzert. Nach Ablauf des Konzertes schien der Saal nur mit Freunden des Dirigenten, der so viel für das niederländische Musikleben bedeutet hat, gefüllt. Immer wieder wird er auf das Podium durch ein Publikum zurückgeholt, welches versuchte die Trommelfell zerreißende Lautstärke des Eröffnungschores noch zu übertreffen. Nach dem Konzert doch noch eine kleine, einfache Ansprache: "Dank an alle Menschen die mir in all den Jahren geholfen haben". Auch in seiner Bescheidenheit ist Haenchen groß.

Bela Luttner
Trouw, 12. September 2002
Bij Haenchen is Mahler optimistisch

Het concert op dinsdag markeerde het einde van een chefschap dat als een van de opvallendste de Nederlandse geschiedenis zal ingaan. "Jauchzet auf! es ist gelungen" zingen de Jongere Engelen in Mahlers Achtste symfonie - en voorwaar: het is Haenchen toch maar gelukt om met zijn NedPhO zo'n gave en meeslepende Mahler Acht te verwezenlijken.

'Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis' luidt de tekst van het slotkoor uit Goethe's Faust. Zo wil Haenchen het waarschijnlijk graag zien. Bij hem straalde Mahlers muziek van optimisme en relativisme.

En Haenchen zou Haenchen niet zijn als hij niet een bijzonderheid aan het programma zou toevoegen. Zo liet hijWagners voorspel tot de derde akte van 'Parsifal' aan de symfonie voorafgaan. Naadloos sloten de twee muzieken bij elkaar aan en zo kreeg de Achtste (Mahlers enige 'opera' volgens velen) een echte ouverture en werd een link gelegd met de citaten uit 'Parsifal' die Mahler in zijn symfonie verstopte.

Zelfs in zo'n gigantisch werk als Mahlers Achtste, die met het oog op de benodigde aantallen uitvoerenden de bijnaam 'Symfonie van de duizend' meekreeg, weet Haenchen de menselijke maat te bewaren. Aan het slot van het eerste deel waarin Mahler de tekst van de hymne 'Veni creator spiritus' gebruikt, betekende die menselijke maat niet dat Haenchen niet uit was op het tot klinken brengen van het 'universum' met 'menselijke stemmen als draaiende zonnen en planeten' . Deze omschrijving, van Mahler zelf, werd schitterend gerealiseerd met een opwindende climax die zichzelf nooit overschreeuwde.

De moderniteiten in de partitur werden door Haenchen niet uitgelicht zoals Riccardo Chailly dat zou doen. Haenchen incorporeert ze in een exorbitante mix van gedrevenheid, passie, geloof, sentiment, kitsch, dissonanten en harmonieën. Een symfonie als een enscenering waarin de Mater Gloriosa opkomt op het frontbalkon en gevangen gezet wordt in een bundel licht. En ik ken geen dirigent die zo goed de balans weet te bewaren in het 'Hostem repellas' (verdrijf de vijand)-gedeelte. Hoe fantastisch de blazers van het NedPhO ook speelden, hoe magnifiek sommige solisten zongen en hoe homogeen het Nationaal Koor van de Oekraïne 'Dumka' klonk, deze avond ging over de mens Haenchen, die weggaat, maar toch ook weer niet. Gelukkig maar.

Peter van der Lint

Bei Haenchen ist Mahler optimistisch

Das Konzert am Dienstag markierte das Ende einer Chefdirigentenzeit, die als eine der auffallendsten in die Niederländische Geschichte eingehen wird. "Jauchzet auf! Es ist eglungen" singen die jüngeren Engel in Mahlers Achte Sinfonie &endash; und wirklich: Es ist Haenchen gelungen mit seiner Niederländischen Philharmonie eine mitreisende Wiedergabe von Mahlers Achter zu gestalten.

"Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis" lautet der Text des Schlusschores aus Goethes "Faust". So will Haenchen es wahrscheinlich gerne sehen. Bei ihm strahlte Mahlers Musik von Optimismus und Relativismus.

Und Haenchen wäre nicht Haenchen, wenn er nicht etwas Besonderes dem Programm hinzufügte. So ließ er Wagners Vorspiel zum Dritten Akt aus "Parsifal" der Sinfonie vorausgehen. Nahtlos schlossen die zwei Werke aneinander an und so bekam die Achte (Mahlers einzige "Oper" finden viele) eine echte Ouverture und wurde der Link gelegt zwischen den Zitaten aus "Parsifal" die Mahler in seiner Sinfonie verwendete.

Selbst so ein gigantisches Werk wie Mahlers Achte, die mit dem Blick auf die benötigte Anzahl der Ausführenden den Beinamen "Sinfonie der Tausend" erhielt, weiß Haenchen das menschliche Maß zu bewahren. Am Schluß des ersten Satzes, in dem Mahler den Pfingsthymnus "Veni creator sprititus" gebraucht, bedeutete das menschliche Maß nicht, dass Haenchen nicht auch auf das klingen lassen des "Universums"mit den "menschlichen Stimmen als drehende Sonnen und Planeten"aus war. Diese Umschreibung Mahlers wurde mit einer aufregenden Klimax die sich selbst nie überschrie wunderbar realisiert.

Die Moderintäten in der Partitur wurden von Haenchen nicht so betont, wie das Riccardo Chailly tun würde. Haenchen verarbeitet sie in einem außergewöhnlichen Mix von Besessenheit, Leidenschaft, Glaube, Sentiment, Kitsch, Dissonanzen und Harmonien. Eine Sinfonie wie eine Inszenierung, in der die Mater Gloriosa auf dem Mittelrang auftritt und in einem Strahl aus Licht gefangen genommen wird. Und ich kenne keinen Dirigenten, der so gut die Balance im "Hostem repellas"-Teil zu bewahren weiß. Wie phantastisch die Bläser des NedPhO spielten, wie großartig einige Solisten auch sangen und wie homogen der Nationalchor der Ukraine klang, alles an diesem Abend hatte nur mit dem Menschen Haenchen zu tun, der weggeht, aber auch wieder nicht. Glücklicherweise.

Peter van der Lint
NRC Handelsblad, 11. September 2002
Groots en eigenzinnig afscheid van Haenchen

Hartmut Haenchen nam gisteravond in het Amsterdamse Concertgebouw met een imposante en soms theatrale uitvoering van de Achtste symfonie van Mahler officieel afscheid van het Nederlands Philharmonisch Orkest, dat hij zestien jaar als chef-dirigent heeft geleid. Haenchen vertrekt uit protest tegen de bezuinigingen op de kamerorkestformatie van het orkest (...) Bij dit monumentale afscheid was in ieder geval niet bezuinigd. Het podium werd bevolkt door in totaal 403 uitstekende musici, prachtig zingende koorleden en uitstekende solisten, plus één voortreffelijke dirigent.

Amsterdam raakt met Hartmut Haenchen zijn ijverigste en tüchtigste muzikaal leider kwijt. Haenchen, die een buitengewoon lang applaus kreeg, heeft na jaren van onvoorwaardelijk zeer hard werken met zijn orkest een enorme staat van dienst en wordt buitengewoon gerespecteerd. Na Mahlers Eerste symfonie op 21 oktober 1986 dirigeerde Haenchen ongever 250 keer in het Concertgebouw. In het Muziektheater leidde Haenchen 45verschillende operaproducties. Als gastdirigent zal hij wel in beide zalen terugkeren.

Deze Achtste betekende het sluitstuk van een opzienbarende Mahlercyclus, die Haenchen de laatste drie seizoenen gaf. Hij toonde een eigenzinnige, hoogstpersoonlijke kijk op de componerende dirigent, met wie Haenchen zich verbonden voelt en zich zelfs vereenzelvigt.

Hoogst eigenzinnig was Haenchen tijdens dit concert al vóór deze Achtste symfonie door die vooraf te laten gaan door het voorspel tot de derde acte van Wagners Parsifal. De uitvoering van die opera was in 1990 in het Muziektheater het eerste grote succes van orkest en dirigent. Maar ook inhoudelijk is dit idee te motiveren. Parsifal is een langdurig smachten naar dezelfde goddelijke genade, die wordt aangeroepen in het eerste deel van de Achtste: het Veni, creator spiritus. Haenchen werkte hier vanuit een strak tempo naar een hel en fel oplichtende extatische climax, met koperblazers op de balkons.

Het tweede deel, de slotscène uit Goethes Faust, begon Haenchen sereen en plechtig om uiteindelijk zeer beheerst te eindigen met overweldigende vocale en instrumentale climaxen. De emotionele omslag kwam bij het'plötzlich mildert sich die Glut' van Doctor Marianus, net als het 'Blicket auf' met exemplarische pathetiek gezongen door de tenor Glenn Winslade. Er werd ook door de andere solisten uitstekend gezongen, de hoge sopranen Rita Cullis en Angela Maria Blasi waren zeer goed op elkaar afgestemd. Theatraal hoogtepunt was het op het achterbalkon 'binnenzweven' van Ofelia Sala. Als een in zuiver wit gehulde Mater Gloriosa stond zij daar langdurig met gelukzalige blik en bovenaards konk haar oproep zich te verheffen naar hoger sferen.

Kasper Jansen

Großartiger und eigensinniger Abschied von Haenchen

Hartmut Haenchen nahm gestern Abend im Amsterdamer Concertgebouw mit einer imposanten und manchmal theatralischen Aufführung von Mahlers Achten Sinfonie offiziell Abschied von seiner Niederländischen Philharmonie. Unbekümmert festlich war der Abschied aber keineswegs. Haenchen geht aus Protest gegen die Finanzkürzungen bei der Kammerorchesterformation des Orchesters, die im Auftrag des früheren Staatssekrtärs für Kultur, Rick van der Ploeg, durchfehührt werden.

(...) Bei dem monumentalen Abschied wurde jedenfalls einmal nicht gespart. Das Podium wurde durch insgesamt 403 ausgezeichnete Musiker, prächtig singende Chöre, ausgezeichnete Solisten und einem vortrefflichen Dirigenten bevölkert. Amsterdam verliert mit Hartmut Haenchen seinen eifrigsten und "tüchtigsten" musikalischen Leiter.Haenchen, die einen außergewöhnlich langen Applaus bekam, hat nach Jahren unerhört harter Arbeit mit seinem Orchester einen enormen Stand erreicht und wird außergewöhnlich respektiert (...) Diese Achte bedeutet das Schlußstück eines aufsehenerregenden Mahler-Zyklus, den Haenchen in den letzten drei Spielzeiten gegeben hat.Hier zeigte er einen eigenwilligen und höchst persönliche Sicht auf den komponierenden Dirigenten, mit dem sich Haenchen verbunden fühlt und selbst vereinigt.

Kasper Jansen
de Volkskrant, 11. September 2002
Haenchen zwaait af met Mahler

Het is volbracht. Zestien jaar nadat hij voor het eerst oog in oog stond met een onwennig fusiegezelschap, heeft Hartmut Haenchen met twee zwiepende uitvoeringen van Mahlers Achtste symfonie vaarwel gezegd als chef van het Nederlands Philharmonisch Orkest (NedPhO).

(...) In zijn hoedanigheid als eerste gastdirigent van De Nederlandse Opera treft Haenchen in december en april vertrouwde NedPhO gezichten aan in de orkestbak. In maart dirigeert hij zijn oude orkest in de Negende van Bruckner. En kort daarop treedt de combinatie aan tijdens de Dresdner Musikfestspiele, waarvan Haenchen intendant is.

Zet de dirigent achter zijn Amsterdamse peirode een soepele puntkomma, met een vette punt voltooide hij wel degelijk zijn Mahlercyclus. De Achtste symfonie, waarin Mahler met grote koren, veel solisten en een opgepompt orkest koortsachtig getuigt van liefde en naastenliefde, bleek zeer aan Haenchen besteed.

Het meest lucide ijlde het orkest. Scherp gestoken en Mahleriaans snaterend naderde het de grens van geniale gekte. Dat heeft Haenchen in die zestien jaar toch maar mooi bereikt: een NedPhO dat op z'n beste momenten voor de duvel niet bang hoeft te zijn.

De koormassa's, uit Oekraïne, Dresden en Breda, overschreden een enkele keer de brulgrens, maar verbluftenop andere momenten met zacht stamelen en inwendige jubel. Van de acht zangsolisten was alleen tenor Glenn Winslade (Doctor Marianus) niet bij machte om de verlangde decibellen te omzwachtelen met nuance. De sopraanstemmen van Rita Cullis (Magna Peccatrix) en Angela Maria Blasi (Una Poenitentium) straalden helder.

Guido van Oorschot

Es ist vollbracht. Sechszehn Jahre nach dem er erstmals Auge in Auge mit dem Orchester stand, welches aus einer unglücklichen Fusion hervorgegangen ist, hat Hartmut Haenchen mit zwei aufsehenerregenden Aufführungen von Mahlers Achter sich als Chefdirigent der Niederländischen Philharmonie verabschiedet (...) Die Achte Sinfonie, in der Mahler mit großen Chören, viel Solisten und einem ausgeweiteten Orchester fieberhaft von Liebe und Nächstenliebe spricht, schien ganz Haenchens Sache zu sein. Das Orchester spielte lichtvoll. Scharf gestochen und ganz im Stil von Mahler häherte sich das ganze der Grenze von genialem Wahnsinn. Das hat Haenchen doch in Sechszehn Jahren wunderbar erreicht: Ein NedPhO, welches sich in seinen besten Momenten auch nicht vor dem Teufel fürchten muß.

Guido van Oorschot
Het Parool, 10. September 2002
Haenchen is meesterlijk

Natuurlijk heeft Hartmut Haenchen groot gelijk. Als machthebbers en subsidiegevers het signaal afgeven dat zijn werk niet op waarde geschat wordt, is het tijd de vleugels uit te slaan. Jammer is het wel. Vanaf het moment dat deze Kapellmeister in de ware zin des woords drie volledig ingedutte orkesten onder zijn hoede kreeg en ze omsmeedde tot een geolied Nederlands Philharmonisch Orkest, heeft Haenchen zich laten kennen als een gedegen en integer vakman voor wie de muzikale waarheid zoiets is als een heilige graal. Vanavond staat hij voor het laatst in de functie van chef op de bok bij dit orkest. En gisteravond mocht hij bij wijze van geste de Koorserie van het Concertgebouw openen met diezelfde immense Achtste symfonie van Gustav Mahler die vanavond op het programma staat.

We zullen hem nog gaan missen. Dat is de belangrijkste conclusie die kan worden getrokken nadat Haenchen en zijn orkest die moloch onder de Mahlers tot een goed einde hadden gebracht. Want het moet gezegd: gedurende de afgelopen drie jaar dat het NedPhO en Haenchen de symfonieën van Mahler op het programma hadden staan, zijn orkest en dirigent ongelooflijk naar elkaar toegegroeid. Zelfs in die zo vaak onbeheersbare Achtste staat er een Mahler zoals Haenchen het graag wil. Puur, zonder franje, zonder opgelegd pandoer. Een hele prestatie, want Mahler schuwde in zijn Symfonie der Tausend de overtreffende trap allerminst: voor de twee enorme koren, het jongenskoor, kinderkoor en symfonieorkest is een uitbouw noodzakelijk die de eerste vijf rijen stoelen in het Concertgebouw opslokt.

Haenchen weet zonder problemen de voorwaartse stuwing in de twee delen te behouden. Veni Creator Spiritus is één groot genuanceerd forte, de slotscène uit Faust een beheerst cantate met een even overdonderend als meesterlijk uitgevoerd slot.

Nu kon Haenchen ook beschikken over een uitstekend uitvoeringsapparaat. Het Nationaal Koor van de Oekraïne Dumka reageerde als één stem op Haenchens wensen en vooral de mannelijke solisten met de gevierde baritons John Bröcheler en Kurt Rydl blonken uit. Dat de vijf damessolisten daar wat bij achter bleven mocht de pret niet drukken; een meer dan stormachtige ovatie vertelde dat het publiek Haenchen in elk geval wel op waarde weet te schatten.

Paul Janssen

Haenchen ist meisterhaft

Natürlich hat Haenchen absolut Recht. Wenn Machthaber und Subventionsverteiler das Signal geben, dass seine Arbeit nicht genügend geschätzt wird, ist es Zeit die Flügel auszubreiten. Schade ist es aber trotzdem. Von dem Moment an, dass dieser Kapellmeister in der wahren Bedeutung des Wortes drei vollständig ineinander gestürzte Orchester unter seine Verantwortung bekam und sie zu einem wie geölt funktionierenden NedPhO umschmiedete, hat Haenchen sich als ein gediegener und integerer Fachmann erwiesen, für den die musikalische Wahrheit so etwas ist wie der Heilige Gral. Heute Abend stand er letztmalig in seiner Funktion als Chef auf dem Podest bei diesem Orchester. (...)

Wir werden ihn noch vermissen. Das ist das wichtigste Fazit, was wir ziehen können, nachdem Haenchen und sein Orchester den Moloch unter den Mahlers zu einem guten Ende gebracht hatten. Denn es muss gesagt werden: Während der drei Jahre, wo alle Sinfonien Mahlers auf dem Programm standen, sind Orchester und Dirigent unglaublich aufeinander zugewachsen. Selbst in der oft unbeherrschbaren Achten steht ein Mahler so wie ihn Haenchen gerne möchte. Rein, ohne Fransen, und ohne aufgelegten Puder. Eine große Leistung, den Mahler scheut in seiner Sinfonie der Tausend die maßsprengenden Einfälle nicht (...)

Haenchen weiß ohne Probleme die vorwärts stürmende Kraft in den zwei Teilen aufrecht zu erhalten. Veni creator spiritus ist ein großes nuanciertes Forte und die Schlussszene aus "Faust" eine beherrschte Kantate mit einem überwältigenden, meisterhaft ausgeführten Schluß (...) mehr dann stürmische Ovationen erzählten, dass das Publikum Haenchen in jedem Fall wirklich nach seinem Wert zu schätzen weiß.

Paul Janssen
Haagsche Courant, 10. September 2002
Großartiger Abschied von Haenchen mit Mahler

Triumphaler hätte der Abschied von Hartmut Haenchen als Chefdirigent der Niederländischen Philharmonie kaum sein können. Eine Aufführung der Achten Sinfonie, der "Sinfonie der Tausend" ist keine Seltenheit mehr, doch etwas alltägliches wird sie doch nie werden (...) (Alle Mitwirkenden) jubelten sich mit Hingabe, Inspiration und Beherrschung durch Mahlers ambitioniertestes Komposition, die Finesse dabei nicht vergessend.

Enorm

Denn Mahlers Achte mag wegen der enormen Anzahl der Ausführenden berüchtigt sein, von den eineinhalb Stunden Musik ist nicht mehr als ein Drittel wirklich massig zu nennen. Der Rest ist poetisch, ruhig und erhaben (...) Eine Aufführung in der das massige betont wurde es keineswegs.

Mut

Mahler bedeutet alles für Haenchen. In keinen anderen Komponisten hat er sich so gründlich vertieft. Um diese Musik als Gesamtwerk aufzuführen zeigte er Mut, wenn man die Reputation auf diesem Terrain von anderen festen Mietern des Concertgebouw bedenkt. Aber er wird vor allem auch als der Dirigent in Erinnerung bleiben, der bei der Niederländischen Philharmonie, aus einer mühsamen Fusion hervorgegangen, die Kastanien aus dem Feuer geholt hat.

Aad van der Ven