Sinfoniekonzerte

Landshuter Zeitung, 15. April 1997
Hartmut Haenchen treibt den schillernden, vibratoreichen Klangkörper des Münchener Kammerorchesters in einer klaren Steigung ohne Stauung zur Spitze an. Haenchen nimmt die Sarabande glühend-vibrierend ernst und feierlich.

Das Ereignis seiner Spielweise der 9. Serenade von Mozart war die vollkommene Gestalthaftigkeit des Satzes, die bislang so gleichsam dreidimensional noch niemand erreichte. Da werden Themen und Motive so plastisch modelliert, daß sie tatsächlich zu Gestalten werden.

Mit seinem Wissen um die Gestalthaftigkeit jedes Satzpartikels zeigt Haenchen fast philosophischen Deutungswillen.

Michael B. Weiß
Abendzeitung, 12. April 1997
Das Kammerorchester unter Leitung von Hartmut Haenchen unterschätzte diese Werke nicht, schwang sich bei Brittens bestens erträglicher Leichtigkeit des Seins zu elastischem, schwerelosem Spiel auf. Auch in der Posthornserenade wurde differenziert und klangschön musiziert.

Roland Spiegel
Hannoversche Allgemeine Zeitung, 20. März 1993
Frisch und transparent
Hartmut Haenchen dirigiert das NDR-Sinfonieorchester

(...) So frisch und transparent allerdings wie Hartmut Haenchen entschlüsseln nur wenige Dirigenten die Partituren. Er animierte die Instrumentalisten mit seiner präzis auf die kompositorischen Details bezogenen Zeichengebung zu einem zwar streng geformten, doch stets spontan wirkenden Musizieren. (...) Hartmut Haenchen setzte in der (...) Sinfonie KV 320 auf elastische Tempi. Er ließ die geschwinden Ecksätze funkeln und konnte sich dabei so sehr auf das auch in kleiner Besatzung unverbraucht agierende Orchester verlassen, daß selbst das Presto-Finale federleicht vibrierte, ohne aus den Fugen zu kippen. Und anmutig blieb auch das mittlere Andantino trotz seiner elegischen Hintergründigkeit, die auf das weitere Programm einstimmte. (...)

Ludolf Baucke
Trouw, 22. Oktober 1990
(...) in Klangkraft, rhythmischer Genauigkeit und stilistischer Sauberkeit machte das Orchester in zwei Werken von Mozart einen verblüffenden Eindruck (...) Dass Haenchen ausschließend mit Stimmenmaterial (Nederlands Kamerkoor) zu vergleichbaren Höhepunkten von Expressivität kommt wie mit den Instrumentalisten, zeigt, welch wichtiger Faktor dieser Dirigent im niederländischen Musikleben ist. Ausführend und Programmgestaltend.