Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Dezember 1983
(...) debutierte der 40-jährige Dresdner Hartmut Haenchen am Pult der Berliner Philharmoniker. (...) Sein ganzes Können zeigte der Dirigent des Abends zum Schluß an Franz Schuberts großer C-Dur-Symphonie. Das gewaltige Opus, ein Schwanengesang wie Weberns Kantate, dabei ihr Gegenteil in den Maßen, bewies Haenchens umfassende Beherrschung des großen Orchesterapparates ebenso wie seine symphonisch aufbauenden Künste. Wie er motivische Zusammenhänge deutlich machte und damit den Gefahren der "himmlischen Länge" auswich, das bewies eine musikalische Kinderstube, die mit Dresdens besten Überlieferungen, der Arbeit im Kreuzchor und der Lehre an der Hochschule zusammenhängt.
Man möchte ihn, der heute zum führenden Nachwuchs gehört, einmal als Operndirigenten erleben.
Hans-Heinz Stuckenschmidt