Sinfoniekonzerte

Südwestpresse, 26. Juli 2017
...Nicht im verdeckten, „mystischen“ Graben spielte das riesige Festspielorchester unter Hartmut Haenchen, sondern auf der Bühne, auch die „Rienzi“-Ouvertüre sowie fantastisch Vorspiel und Verwandlungsmusik aus dem „Parsifal“ – an die romantische Akustik des Bayreuther Festspielhauses kommt die Elbphilharmonie nicht heran.­,,,
Jürgen Kanold
Ganze Rezension
El Pais, 26. Juli 2017
La parte musical del acto resultó banal por la dirección gris y anodina de Hartmut Haenchen, que llegó por primera vez a Bayreuth el año pasado por una carambola tras la renuncia de Andris Nelsons a dirigir Parsifal. Las óperas elegidas habían sido todas ellas dirigidas escénicamente por Wieland a lo largo de su carrera: una insípida obertura de Rienzi; unas aceptables tres piezas de Wozzeck (gracias sobre todo a la solista, Claudia Mahnke, que será la Brangania de Tristán e Isolda); un espantoso comienzo del cuarto acto de Otello (en el que también se estrellaron los solistas, Camilla Nylund y Stephen Gould, completamente fuera de estilo); y el Preludio y la música de la transformación del primer acto de Parsifal, que no lograron elevarse ni unos centímetros siquiera por encima del suelo, a pesar de la sensacional orquesta. Para una vez que, milagrosamente, suena Verdi en Bayreuth, no lo hizo precisamente en las mejores manos ni con las voces más idóneas
https://elpais.com/cultura/2017/07/26/actualidad/1501064403_653597.html
Nordbayerischer Kurier, 25. Juli 2017
...Vier Takte von Humperdinck
Bei Vorspiel und Verwandlungsmusik aus dem ersten Aufzug wurden am Montag beim Festakt ganz andere Dinge freigesetzt. Zum einen vier Takte aus der Feder von Engelbert Humperdinck, die zu einer Wiederholung eines Teils der Verwandlungsmusik überleiteten, um die Musik zu verlängern. Dies war bei der Uraufführung 1882 nötig geworden, da der technische Ablauf der Wandeldekoration länger dauerte als die Musik. Man darf annehmen, dass diese besondere Version mit den Zusatztakten Humperdincks am Montag erstmals seit der Uraufführung wieder aufgeführt wurde.
Freigesetzt wurden aber auch Klänge, wie sie beim „Parsifal“-Vorspiel gerade im Festspielhaus üblicherweise nicht zu hören sind. Man hörte die Töne der Querflöte als Töne der Querflöte. Die verschiedenen Instrumentengruppen im Festspielorchester unterschieden sich stärker voneinander als sonst, was zu einem stark aufgefächerten Klangbild mit gewisser Bläserdominanz führte. Erstmals diese Musik im Festspielhaus nicht aus dem „Abgrund“ zu hören, machte klar, was man gerade bei dieser Komposition an dem einzigartigen Orchestergraben hat. Denn auf den Balsam, die Magie der Klangmischung, die hier sonst aufsteigt, musste man am Montag verzichten.

Selbst auferlegte Fesseln gelockert
Das freilich war bei Verdi und Berg überhaupt kein Problem. Hartmut Haenchen, der keinesfalls im Verdacht steht, ein Fundamental-Wagnerianer zu sein, der aber durch seine akribischen Quellenstudien näher zum Original vordringt als viele andere, war gewiss der richtige Dirigent für dieses musikalische Grenzen überwindende Konzert. Mit Claudia Mahnke (Marie), Camilla Nylund (Desdemona), Christa Mayer (Emilia) und Stephen Gould (Otello) standen ihm herausragende Festspielsänger zur Seite, die ihren Teil dazu beitrugen, diesen Festakt unvergesslich zu machen.
Bayreuth hat seine selbst auferlegten Fesseln zumindest für einen Abend ein wenig gelockert. Und Größe gezeigt.
Roman Kocholl
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Süddeutsche Zeitung, 25. Juli 2017
...Ungewohnt: Das Festspielorchester ist auf der Bühne platziert, also nicht im Zauberschlund, Hartmut Haenchen leitet es und erhebt den "Parsifal" zum klangschönsten Festaktweihespiel.
Egbert Tholl
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