Betroffen haben wir vom Tode „unseres Theos“, wie wir ihn immer nannten, erfahren. Wir wußten von der langen Krankheit, haben wir doch die Anfänge miterlebt.
Mögen Sie nun nach der langen Zeit der Krankheit, des Bangens und Hoffens, die sie so bewundernswert durchgehalten haben, in diesen schmerzlichen Stunden des Abschieds ganz viel Kraft und Trost erfahren.
Für uns bleibt große Dankbarkeit. Dankbarkeit für seine große Kunst und seinen Dienst an der Musik. Wie oft wir ihn in Oper und Konzert erlebt haben, haben wir nicht gezählt. Einige Ereignisse sind aber auf immer eingegraben: Alle Oratorien in der Kreuzkirche, wo ich als „Kleiner“ehrfurchtsvoll dahinter stand. Dann eine Aufnahme des Rundfunks mit Schütz* „Gesang der drei Männer im feurigen Ofen“ mit Peter Schreier und meiner Wenigkeit als Altsolist. Unsere „Zauberflöte“ an der Staatsoper in Berlin, unser „Parsifal“ ebenda. Unzählige CD-Aufnahmen in unserer Sammlung, wobei der noble „Großer Herr“immer in unseren Ohren bleiben wird. Eine Uraufführung der Luther-Lieder im Gobelinsaal und schließlich nochmals „Parsifal“ und „Meistersinger“ zu meinem ersten Eröffnungskonzert der Dresdner Musikfestspiele. Mit Dankbarkeit denke ich an seinen unermüdlich Einsatz für die „Freunde der Musikfestspiele“. Er hat mit uns die Aufhebung der Musikfestspiele verhindert. Allein dafür muß Dresden und die Musikwelt dankbar sein, dass uns das gemeinsam gelungen ist.
Als Trost bleibt, dass viele Aufnahmen sein Vermächtnis weitertragen und viele seiner Erinnerungen auch schriftlich festgehalten sind. Wir möchten nicht vergessen, seiner Familie zu danken, ohne die er alles was er geleistet hat, nicht hätte leisten können.
In herzlicher Anteilnahme