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Hartmut Haenchen rettet den neuen "Parsifal" bei den Bayreuther Festspielen 2016"
..."Um so beglückter war das Hörvergnügen dieses "Parsifals", denn Hartmut Haenchen, ... bescherte ein geradezu
sensationelles Hörerlebnis.
Hartmut Haenchen dirigiert nicht nur
unpathetisch, schlank und transparent, er vermeidet alles allzu Weihevolle, was seit Cosimas Zeiten in Bayreuth zur falschen Tradition wurde. Er dirigiert mit
großem Atem, fließender "Natürlichkeit", aber auch enormem Klangsinn und immer wieder aufbrausender Emotionalität im Sinne kontrollierter Ekstase, Vor allem aber räumt er gründlich mit verkrusteten Spielkonventionen auf, korrigiert Fehler im heutigen Aufführungsmaterial und bemüht sich um eine"historisch informierte" Wagneraufführungspraxis. Er kennt Wagner und seine Intentionen so genau wie nur Wenige, weil er (bis heute leider eine Seltenheit bei Dirigenten) Wagners Schriften und Aufzeichnungen gelesen hat, aber auch Briefe, Berichte von Wagners Assistenten und Mitarbeitern, vor allem Hermann Levis, des Uraufführungsdirigenten. Auch berücksichtigt er die auf Wagner zurückgehenden Einzeichnungen in der Uraufführungspartitur und in den Orchesterstimmen, um Wagners letztem Willen auf die Spur zu kommen. Haenchen macht sich stark für eine längst überfällige Revision der Wagneraufführungspraxis. Das kann man nur begrüssen. Erfreulicherweise wird er, wie nun bekannt wurde, auch alle "Parsifal"-Aufführen 2017 dirigieren." ...
Dr. Dieter David Scholz
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