Noordhollands Dagblad, 09. Oktober 2000
Hartmut Haenchen hat sich mit Mahler wieder einmal selbst übertroffen. Das Mahlerprojekt von Haenchen mit der Niederländischen Philharmonie erlebte wieder einmal einen Höhepunkt.
Vor allem die fortwährende Drohung von neuer Spannung und die latente Jauchzer charakterisierten seine Interpretation. Haenchens ungeheuerer "Drive" gab dem ersten Teil einen pontifikalen Charakter. Für Haenchen ist Mahler ein Spiel von Extremen. Mahlers geradezu schizophrene Sphärensprünge sind bei Haenchen unverfälscht hörbar.
Der Chefdirigent der Niederländischen Philharmonie brachte das Gefühl unter der Haut zur Oberfläche der Realität und agierte mit wahrer Leidenschaft.
Jos Ruiters