Opern

Die Pesse, 28. Juli 2017
..."Hartmut Haenchen am Pult erzielt noblen Klang"...
„Parsifal“ in Bayreuth, das ist immer etwas Besonderes. Nicht so sehr, weil das Werk lange nur an diesem seinem Uraufführungsort zu erleben war, sondern wegen der Akustik: Wagners „Bühnenweihfestspiel“ ist das einzige, das er bereits mit der Kenntnis der speziellen Vorzüge und Tücken des verdeckten Orchestergrabens instrumentiert hat. Nur hier mischt sich der indirekte Klang auf die beabsichtigte Weise. Auch unter Hartmut Haenchen. Schon 2016 als später Einspringer für Andris Nelsons gefeiert, konnte er seine Lesart nun zur Blüte führen: In den relativ flüssigen Tempi eines Richard Strauss, die einen feierlichen, aber noch natürlich wirkenden Rhythmus von Erzählung, Rede und Antwort erlauben; mit organisch sich entfaltenden, klangschön ausgeformten Kantilenen, insbesondere von Chor und Orchester.
Walter Weidringer
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