Kalender

02. September 2000 · Amsterdam, Muziektheater

R. Strauss: Capriccio

Nederlands Philharmonisch Orkest

Premiere

Pressestimmen

(...) den von Hartmut Haenchen genüsslich ausgebreiteten, kammermusikalischen und transparenten, delikat parlierenden Strauss-Klang der Niederländischen Philharmonie (...)

Joachim Lange
Opernwelt · 01. Dezember 2000
(...) die ersten Töne des vortrefflich spielenden Niederländischen Kammerorchesters unter Leitung von Hartmut Haenchen erklangen (...)

Michael H. Eisenblätter
Orpheus · 01. November 2000
Am Pult des Nederlands Philharmonisch Orkest und des Nederlands Kammerorkest dirigierte Hartmut Haenchen mit ausgeprägtem Sinn für einen philharmonisch homogenen Ensembleklang (...) Gleich in der ersten Szene jedoch überzeugte das Orchester mit Transparenz, nuanciertem Spiel und balanciertem Tutti-klang.

M. Fiedler
Das Opernglas · 01. November 2000
Hartmut Haenchen forderte dem Nederlands Philharmonisch Orkest jede Menge filigranen Wohllaut ab.

Michael Horst
Berliner Morgenpost · 22. September 2000
Mit großer Sorgfalt fügten sich auch alle kleinen Rollen in den von Hartmut Haenchen genüsslich ausgebreiteten, kammermusikalisch grundierten und durchweg transparenten, delikat parlierenden Straussklang der Niederländischen Philharmonie ein.

Joachim Lange
Frankfurter Rundschau · 09. September 2000
Aber auch Hartmut Haenchen und die Niederländische Philharmonie erfüllen die Forderung des Theaterdirektors (im Stück), die Sänger nicht zu übertonen, mit kammermusikalischer Delikatesse und ansteckendem Vergnügen.

Joachim Lange
Handelsblatt · 08. September 2000
On retrouve avec plaisir le chef Hartmut Haenchen. Il dirige son "Nederlands Philharmonisch Orkest" et "Nederlands Kamerorkest" réunis, dont les musiciens jouent sans faille, y compris dans les parties solistes ou en configurations de chambre.

Jean Luc
La Voix du Luxembourg · 07. September 2000
Nach 22 Jahren bringt Die Niederländische Oper eine neue Produktion und gibt es viel Bewundernswertes hinsichtlich der Atmosphäre, des Einlebensvermögens und der Detailliertheit. Das gilt vor allem den Dirigenten Hartmut Haenchen, den Regisseur Andreas Homoki und die Sopranistin Angela Denoke.

Aad van der Ven
Haagsche Courant · 07. September 2000
"Capriccio" in Amsterdam: Erfolgreicher Saisonauftakt für Haenchen

Hartmut Haenchen hat in 14 Jahren als Chefdirigent erheblich zum internationalen Renommee der Amsterdamer Oper beigetragen. Als weiterhin "ständiger Gast" dieses Hauses eröffnete er die neue Saison mit der Konversationsoper "Capriccio" von Richard Strauss. Der von den Amsterdamern hoch geschätzte Dirigent breitet mit der Niederländschen Philharmonie durchweg jene kammermusikalische Delikatesse aus, die das fein gesponnene Parlando grundiert, das sich Strauss und sein Librettist Clemens Krauss ausgedacht haben, um die Frage nach dem Primat von Wort oder Musik zu erörtern.

Joachim Lange
Dresdner Neueste Nachrichten · 06. September 2000
Der große Trumpf dieser Produktion ist eher die musikalische Ausführung. Hartmut Haenchen läßt die Niederländische Philharmonie und das Niederländische Kammerorchester selbst in den am schwersten besetzten Passagen mit kammermusikalischer Rafinesse spielen, prächtig abgestimmt auf den Anteil der Sänger, wodurch auch die sehr komplizierten Ensembles transparent klingen.

Eddie Vetter
De Telegraaf · 05. September 2000
Hartmut Haenchen, der sich füher als Strauss-Dirigent in den Niederlanden präsentierte, ist in diesem Repertoire der vorzügliche Spezialist. Den harmonischen Bogen und melodischen Linien wurden das volle Maß zugemessen.

Paul Korenhof
Eindhovens Dagblad · 05. September 2000
Capriccio ist in allen Hinsichten eine starke Eröffnung der Saison bei der Niederländischen Oper. Hartmut Haenchen und eine Kombination der Niederländischen Philharmonie und des Niederländischen Kammerorchesters bringen ein leidenschaftliches und feinsinniges Plädoyer für den wenig gespielten Einakter.

Erik Voermans
Het Parool · 05. September 2000
Hartmut Haenchen leitet das Niederländische Kammerorchester, das im Orchesterraum und auf der Bühne einige Kammermusikensembles hervorbringt, zum Beispiel für das Sextet mit welchem Capriccio anfangt. Die Musiker beweisen bleiben zu müssen.

Kasper Jansen
NRC Handelsblad · 04. September 2000
Das Spiel von gesungenen Worten wird in einer außergewöhnlichen beweglichen Regie von einer Anzahl feinen Sängern gespielt, die im Allgemeinen sehr gut zu verstehen sind. Das Letzte hat mit dem feinsinnigen und transparenten Spiel von der vollständig anwesenden Niederländischen Philharmonie zu tun. Man fragt sich wie gut ein Orchester eigentlich sein soll, fortbestehen zu dürfen, wenn ein Rat für Kultur entscheidet, daß dieses phänomenale Orchester wohl weg kann.

Ivo Postma
De Gelderlander · 04. September 2000
Die Rolle der Gräfin Madeleine wird in dieser Produktion von der Sopranistin Angela Denoke gesungen, die vor allem in ihrem wunderbar geschriebenen Schlußmonolog glänzt. Hervorragend begleitet von dem Orchester, daß mit Haenchen auch jetzt wieder einen für diese Musik traumhaften Dirigenten hat.

Hans Visser
Nieuwe Noordhollandse Courant · 04. September 2000
Im Amsterdamer Muziektheater ist bis Ende September etwas sehr Besonderes zu erleben. (...) Die Niederländische Philharmonie und das Niederländische Kammerorchester brachten eine der besten Opernbegleitungen seit ihrem Bestehen. Geleitet durch Hartmut Haenchen, der sich offensichtlich mit Haut und Haar in Capriccio vertieft hat, und der (nach seinen bereits beeindruckenden Dirigaten von Elektra, Salome, Rosenkavalier und Frau ohne Schatten) vielleicht den Strauss seines Lebens präsentierte, ließ das Orchester als ein Straussensemble hervortreten, das hier seines Gleichen kaum finden wird. Streichergruppen mit dem feinsinnigen Aplomb eines vollkommen eingespielten Kammerensembles, unauffällig durch Bläser eingefärbt; selten wird die Balance zwischen Wort und Ton besser ausgearbeitet sein (...). (...) bis in das fantastische, extrem komplizierte Streitoktett, in dem Strauss die Debatte ihren Höhepunkt finden läßt. Haenchen ist hier die Ruhe selbst und leitet das ganze im Geschwindschritt und findet sich darein, daß Strauss hier das Wort vollständig negiert.

Roland de Beer
de Volkskrant · 04. September 2000
(...) und stark war auch der Applaus, als Hartmut Haenchen und die Niederländische Philharmonie mit zwei kurzen Akkorden "Capriccio" beendeten.
(...) die meiste Aufmerksamkeit ging zu dem wohlklingenden Spiel der Niederländischen Philharmonie, das unter der sehr detailierten und liebevollen Leitung von Hartmut Haenchen die Worte am Anfang der Operndirektorin stark unterstrich, daß dieses Orchester in seinem Bestehen nicht bedroht werden darf.

Peter van der Lint
Trouw · 04. September 2000
(...) Hartmut Haenchen gewinnt mit dem Nederlands Philharmonisch Orkest (...) den emphatischen Liebesbeteuerungen Glanz ab.

Rolf Fath
Die Welt · 04. September 2000
This unique work by Richard Strauss (1864-1949) first performed in Munich in 1942, was his last for the theatre, a conversation piece for music in one act. It can be seen as his intellectual testament in the form of, not so much a conversation, but an argument to justify the genre of opera.

There is a problem of how to stage an intellectual dispute, and embody an argument visually, in a meaningful way. If Strauss's stage directions had been followed explicitly there would have been a danger for a contemporary audience to lose sight of the problems under discussion in, or under, naturalised or personalised details. There is the danger of a front covering up the underlying essence, namely a dispute about cultural hierarchies.

What is more important, more valuable, more valid, more meaningful: words or music, theatre or abstract music? Such categorisations, canons and hierarchies had been under attack for some time, from avant-garde artists in many fields, by the time Strauss joined the fray in the form of a composition.

The Nederlandse Opera at Amsterdam's Muziektheater has dispensed with the elaborate and ornate trappings of18th century rococco castles and their social conventions. Instead, under the direction of Andreas Homoki, this production homes in on the essence of Capriccio. The stage set by Frank Philipp Schloessmann was nothing less than brilliant, in cutting through the surface, and presenting the arguments in visual form.

The stage picture was at one and the same time thrown open, and held in, by a full height, full width, opened musical score, with white notes on a charcoal grey ground and a fold, slightly off-centre to the left, receding to create a triangular floor space. A large white, movable cube, with diagonal black hand-written text, presumably in Strauss's own hand (?) over all its surfaces, nestled in front of the giant score. The ground bore the reflections of the musical score. Thus the staging set the metaphorical core of this work in front of the audience in a very direct way.

The beautiful costumes in black and white designed by Mechtild Seipel were theatrically stylised, with allusions to the modern, jazzy era, as well a to the 18th century, with - for light relief - some deliciously funny attires to ridicule Italian opera conventions. The costumes clothed the arguments, rather than created psychological pointers to characters. The subtle lighting by Franck Evin helped to focus attention on both text and music.

Strauss's argument, that both words and music are indispensable and interdependent, to reach emotional as well as intellectual understanding, was presented, through the Countess, by Angela Denoke, with utter musical conviction. David Kuebler as Flamand (defending pure music) and Dietrich Henschel (contesting on behalf of word play) were both stated their cases well. Olaf Bär and Hans Sotin distinguished themselves as the Countess's brother and the theatre director, who made the strong case for the importance of the theatre as the employer of purveyors of words and music alike, and the role of dance too was not ignored. All the singing from the supporting characters was of a high standard and the movements of this ensemble team (none of whom ever had an opportunity to sit down!) were smooth and always good to watch. The idiomatic conducting was by Hartmut Haenchen, who achieved perfect balance in this judiciously scored piece, despite the Muziektheater not having a submerged orchestra pit.

After so many conventions had been attacked and overturned, Richard Strauss was reasonably concerned about the continued existence of Opera as a viable art form. He has been vindicated. In our post-modern era Opera is not only alive and well, but flourishing and expanding as the cross-over art-form par excellence, capable of embodying current social and cultural values.

This production of Capriccio by the Nederlandse Opera deals imaginatively and in a contemporary idiom with a historical and historically important work of music theatre. Mounted in Amsterdam's thoroughly up to date opera house (which caused understandable controversy when it first appeared in its key position at the head of the Amstel) it offers renewal and renewed insights and thereby plays its part in keeping opera alive.

Alexa Woolf
www.musicweb-international.com · 01. September 2000